Neanderlandsteig Etappe 8

Neanderlandsteig Etappe 8

Von Mülheim-Selbeck nach Ratingen

An einem schönen Wintertag habe ich mich auf den Wanderweg der achten Etappe des Neanderlandsteigs gemacht.

19 km Wanderung – meist durch Wald – liegen vor mir. Es wird interessant. Ein Highlight: die Wanderstrecke führt bis auf 100 Meter an meinem Zuhause vorbei. Also statt eines Gassigangs wie üblich mit Flocke, wandern wir heute als Wandergesellen über den uns bekannten Wanderweg vor unserer Tür.

Wir starten an der Kirche St. Theresia von Avila

Bei gutem Wetter starte ich mit meinem Hund Flocke am frühen Morgen gut gelaunt auf die 19 km lange Etappe.

Zunächst durchlaufen wir noch einige Straßen durch den Ortsteil Selbeck. Straßennamen wie Glückaufstr. erinnern an die Zeit des Bergbaus in Mülheim an der Ruhr.

Neanderlandsteig Etappe 8 Selbeck
     Neanderlandsteig Etappe 8 Selbeck

Schon nach kurzer Zeit verlassen wir die Bebauung und wandern entlang des Golfplatzes Mülheim an Wiesen vorbei.

Die gesamte Gegend ist mir nur zu gut bekannt: nach gut 15 Minuten erreichen wir an einer Straßenkreuzung die Stadtgrenze Ratingen – Mülheim. Nur 100 Meter weiter steht unser Haus. Es ist schon merkwürdig, eine längere Wanderung zu unternehmen, wo ich sonst immer mit Flocke Gassi gehe.

Quellenhang Lintorfer Mark

Wir biegen vom Stockweg nach wenigen Metern bei zwei rot-weißen Pöllern in das Naturschutzgebiet Quellenhang Lintorfer Mark ein.

Das ca. 100 Hektar große Waldgebiet ist ein echtes Quellgebiet. Aus den Hügeln – darunter auch aus unserem Grundstück (wenn bei dem vielen Regen mein Teich im Garten überläuft) – dringt Wasser in mehreren Bächen in das große Waldgebiet. Der gesamte Wald erstreckt sich von hier über Mülheim bis zur Sechs-Seen-Platte in Duisburg.

Wald unter Wasser
Wald unter Wasser

Aber nur das Quellgebiet steht unter Naturschutz. In regenreichen Monaten (wie im Winter 2023) beginnen hier zahlreiche Bäche und ganze Waldstriche stehen unter Wasser. Die Bäche münden schließlich in den Breitscheider Bach, der wiederum später in Duisburg in den Rhein fließt.

Dichter Wald umgibt uns auf der Neanderlandsteig Etappe 8

Der Weg führt uns durch den Naturschutzwald weiter Richtung Überquerung der A3 kurz vor dem Breitscheider Kreuz.

Dahinter wird tauchen wir erneut in Wald ein, der jedoch forstwirtschaftlich genutzt wird und sich vom Naturschutzgebiet Quellenhang in seiner Vielfalt unterscheidet.

Waldweg Neanderlandsteig
Waldweg Neanderlandsteig

Wir folgen nun einigen Wald- und Forstwegen und queren einen Bahnübergang, hinter dem wir erneut von dichtem Wald aufgenommen werden.

Durch den vielen Regen der letzten Wochen steht linksseitig alles unter Wasser. Auch einige Wegabschnitte sind trockenen Fußes kaum zu meistern. Und da warten noch reißende Ströme auf uns…

Nach kurzer Zeit unterqueren wir jetzt die A 524, die auch hörbar ist. Entlang des Breitscheider Baches, gefüllt von den Quellen meines „Heimatwaldes“, folgen wir dem romantischen Weg weiter.

Lintorf lassen links liegen

Der Neanderlandsteig Etappe acht folgt nu ein kleines Stück der Kalkumer Straße, die Verbindungsstraße zwischen Ratingen-Lintorf und Düsseldorf-Angermund.

Neanderlandsteig Etappe 8 natur pur
Neanderlandsteig Etappe 8 natur pur

Aber lange bleiben wir nicht auf der Straße. Links biegt der Weg von der Straße erneut in den Wald. Der Weg schlängelt sich gemütlich durch den teils offenen Wald.

Schließlich passieren wir die Naturwaldzelle Hinkesforst. Hier kann der Wald so wachsen, wie die Natur es möchte. Über 130 Jahre alte Eichen und Buchen wachsen auf diesem 13 Hektar großen Areal. Der Mensch greift nicht ein. Ein schmaler Pfad führt am Waldrand vorbei.

Der Düsseldorfer Flughafen kommt näher

Nach mehreren mehr oder weniger befestigten Straßen kommen wir schließlich zur Anger. Die Anger durchfließt von Wülfrtah aus den Kreis Mettmann und Teilen von Düsseldorf und mündet nach ca. 36 km in Duisburg in den Rhein.

Aber wir bleiben nur kurz an der Anger und folgen jetzt einer breiten befestigten Anliegerstraße zur Kalkumer Schloßallee. Hier ist an Wochenenden immer reger Spaziergängerverkehr. Heute ist es eher ruhig. Die Straße überquert führt uns der gerade verlaufende, Forstweg direkt am Düsseldorfer Flughafen vorbei. Die Flugzeuge landen fast im Fünf-Minuten-Takt.

Flughafen Düsseldorf
Flughafen Düsseldorf

An einem Spielplatz verlassen wir den Weg und steuern auf den Lichtenbroicher Baggersee zu. Der See ist jedoch komplett eingezäunt und nicht zu erreichen.

Am Schwarzbach geht es zwischen Autobahnen hindurch

Die achte Etappe des Neanderlandsteigs hat schon Kuriositäten zu bieten. Wir folgen links dem Schwarzbach, durchlaufen eine Wildgattertür und befinden uns nun zwischen zwei Autobahnen: links verläuft die A 52 Richtung Düsseldorf und rechts die A 44 Richtung Velbert.

Hochwasser
Hochwasser

Der Autolärm überschattet etwas die natürliche Umgebung des Schwarzbachs. Nach einer Weile führt uns ein Pfad eine kleine Anhöhe hinauf. Jetzt liegt direkt neben uns die A 52 und unter uns verschwindet in einem Tunnel die A 44.

Das Ende: Neanderlandsteig Etappe 8

Wir verlassen die Nähe der Autobahn und laufen jetzt ein Stück an einer Straße, bevor wir links zum Gut Volkardey hinunterwandern. Der Name zeigt schon das nahende Etappenziel der Etappe acht des Neanderlandsteiges.

Gutshof Vorlkardey
Gutshof Vorlkardey

Vor dem Gutshof schwenken wir nach rechts, durchwandern eine herrliche Alle und folgen einem Weg entlang des Silbersees, den wir uns an einem Aussichtspunkt näher anschauen. Er glänzt tatsächlich silbern.

Jetzt sind es nur noch 700 Meter und wir gelangen rechtsseitig am grünen See im Erholungspark Vorlkardey vorbei zum Etappenziel.

Neanderlandsteig Etappe 8 Ziel
Neanderlandsteig Etappe 8 Ziel

Wir haben es geschafft. Nach 3,5 Stunden kommen wir etwas geschafft an der Haltestelle „Nösenberg“ an: das offizielle Ende der achten Etappe.

Fazit Neanderlandsteig Etappe acht

Die Etappe, die längste auf dem gesamten Neanderlandsteig, führt auf fats 80% nur durch Wald. Aber wir befinden uns in der Nähe der Rheimetropole Düsseldorf: Autobahnen und Flughafen sind nicht zu überhören. 

Quellenhang
Quellenhang

Aber trotzdem macht die Etappe besonders in der ersten Hälfte viel Spaß und zeigt viel Natur. Der Quellenhang Lintorfer Mark, die Hinkesforster Urwaldzelle, aber auch die Seen zum Ende machen den Lärm der Zivilisation locker wett.

Flocke und mir hat diese Etappe optimal gefallen. Aufgrund einiger umgestürzter Bäume und fehlender Markierungen empfehle ich auf jeden Fall die Route über GPS zu verfolgen.

Wegzeichen
Wegzeichen

Seid gespannt auf die nächste Etappe.

Euer Ralf von Natur pur und ein Wuff von Flocke

Natur pur mit Ralf

zu einer anderen Etappe: Neanderlandsteig Etappe 3